Skip to main content

Ländliche Räume auch aus wirtschaftlichen Gründen stärken - Stadt und Land dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden

Die Arbeitsgemeinschaft Kommunalpolitik der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag hat am  Dienstag mit Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner über die Zukunftsfähigkeit der ländlichen Räume diskutiert. Dazu erklärt der Bundesvorsitzende der Kommunalpolitischen Vereinigung der CDU und CSU Deutschlands (KPV) und Vorsitzende der AG Kommunalpolitik, Christian Haase MdB:

„Anders als von den Wissenschaftlern des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) behauptet, haben ländliche Räume in Deutschland ein hohes Entwicklungspotential. Dieses gilt es, durch gezielte Förderung und überzeugende Strategien, zu heben und zu unterstützen. Ländliche Räume sind die Kraftzentren Deutschlands. Ohne Ehrenamt wäre dort kein Staat zu machen. Ländliche Räume sind kein bewohntes Freilichtmuseum und mehr als nur Naherholungsgebiete für Stadtbewohner. Ländliche Räume sind Heimat für die Mehrheit der in Deutschland lebenden Menschen.

Ländliche Räume können dazu beitragen, städtische Ballungszentren zu entlasten, indem deren Überhitzung reduziert wird. Bundesweit finden sich zahlreiche Regionen, in denen das bereits gelungen ist. Es werden jedoch vor Ort entsprechende Entwicklungsstrategien benötigt, deren Umsetzung auch strukturell und finanziell gefördert werden sollte. Dafür steht zum Beispiel mit der Städtebauförderung und dem Bundesprogramm Ländliche Entwicklung (BULE) ein breites Förderangebot des Bundes bereit. Die Zukunftsfähigkeit der ländlichen Räume ist daher eng verbunden mit der Zukunftsfähigkeit städtischer Ballungszentren. Stadt und Land gehören in Deutschland zusammen. Sie dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden.

Wer, wie die Leibniz-Ökonomen, den Zuzugssog in die Städte forcieren will, sollte auch unter wirtschaftlichen Aspekten erklären, was das für die Infrastruktur bedeutet - und zwar in den von Zuzug betroffenen Städten als auch in den vom Wegzug betroffenen ländlichen Räumen. Während auf der einen Seite neue Infrastruktur geschaffen werden muss, fällt sie an anderer Stelle brach, obwohl sie noch länger nutzbar wäre. Diese Verschwendung von Ressourcen und Geld ist auch unter ökonomischer Betrachtung nicht zielführend.“

 

 

 

 

 

 

 

Foto: Josefine Barisic-Sawatzky